Antibiotika – Wirkung, Einnahme & Nebenwirkungen

Antibiotika sind Medikamente, die bei bakteriellen Infektionen, wie bakterieller Lungenentzündung, Infektionen der Haut, Infektionen des Magen-Darm-Traktes oder Harnwegsinfekten, eingenommen werden. Antibiotika werden von Ärzten verschrieben und sind nur mit Rezept in der Apotheke erhältlich.

Wie wirken Antibiotika?

Antibiotika wirken gegen Bakterien, die eine Infektion verursachen. Dabei gibt es unterschiedliche Wirkungsmechanismen antibiotischer Medikamente. Je nachdem um welches Präparat es sich handelt, kann ein Antibiotikum das Bakterienwachstum hemmen und den Stoffwechsel der Bakterien verlangsamen oder die Zellwand der Bakterien auflösen und die Bakterien so abtöten.

Wie schnell wirken Antibiotika? Meist setzt eine Erleichterung der Symptome 2–3 Tagen nach Beginn einer Therapie mit Antibiotika ein. Die tatsächliche Wirkung eines Antibiotikums kann von mehreren Faktoren beeinflusst werden, wie zum Beispiel dem Wirkstoff des Präparats, der Empfindlichkeit der Bakterien oder Abwehrkräften und körperlicher Verfassung des Patienten.

Helfen Antibiotika gegen Viren?

Nein!
Antibiotika sind bei Viren nicht wirksam. Das bedeutet, dass virale Krankheitserreger, wie zum Beispiel bei grippalen Infekten oder Influenza, nicht mit Antibiotika behandelt werden können.
Ob es sich bei einer Krankheit um eine bakterielle oder virale Infektion handelt, wird von Ihrem Arzt diagnostiziert. Sollte ein Krankheitsbild nicht auf Anhieb bestimmbar sein, kann Ihr Arzt durch Ermittlung des CRP Wertes (C-reaktives Protein) im Blut feststellen, ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt. Mithilfe eines Abstrichs und dem Ansetzen einer Bakterienkultur kann auch der genaue Bakterienstamm bestimmt werde. Aus diesen Informationen kann Ihr Arzt eine gezielte Antibiotika-Therapie festlegen.

Was muss bei der Einnahme von Antibiotika beachtet werden?

Antibiotika können auf verschiedene Arten eingenommen werden. Je nachdem um welche Infektion und betroffene Körperstelle es sich handelt, werden antibiotische Arzneien in der jeweils passenden Form von Ihrem Arzt verschrieben. Sehr häufig werden Antibiotika als Tabletten oder Saft zur oralen Einnahme verschrieben. Ebenso sind Antibiotika als Tropfen (Augentropfen) oder Salben zur äußeren Anwendung sowie als Injektion bei schwerer Erkrankung erhältlich.

Antibiotika sind ausschließlich nach Empfehlung eines Arztes einzunehmen. Das bedeutet auch, dass antibiotische Medikamente nicht eher abgesetzt werden sollten, als es die ärztliche Empfehlung vorsieht. Auch wenn Krankheitssymptome bereits nach den ersten Tagen verschwinden, ist eine Antibiotika-Therapie stets zu Ende zu bringen. Treten bei der Einnahme von Antibiotika Nebenwirkungen auf, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Arzt in Verbindung. Dieser informiert Sie auch vor der Einnahme eines antibiotischen Produkts über Nebenwirkungen und Therapiedauer.

Antibiotika und Alkohol – verträgt sich das?

Nimmt man Antibiotika ein, ist der Körper bereits aufgrund einer Infektion geschwächt. Konsumiert man Antibiotika und Alkohol, kann sich das auf die Wirkung des Medikaments auswirken. Grundsätzlich wird empfohlen, während einer Therapie mit Antibiotika auf Alkohol, wie Wein, Bier oder Schnaps, zu verzichten. Eine pauschale Aussage ist in diesem Zusammenhang aber schwer zu treffen, da es auf den Wirkstoff des jeweiligen Präparats ankommt. Antibiotika mit Metronidazol, Tinidazol und einige Cephalosporin-Präparate dürfen nicht mit Alkohol eingenommen werden, da es hier zu schweren Wechselwirkungen und Komplikationen, wie Übelkeit, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen, kommen kann. Bitte beachten Sie die Angaben Ihres Arztes oder die Angaben auf dem Beipackzettel.

Welche Arten von Antibiotika gibt es?

Antibiotikum ist nicht gleich Antibiotikum. Die verschiedenen Antibiotika-Präparate unterscheiden sich durch die unterschiedlichen Wirkstoffe. Die Art des Antibiotikums sollte so gewählt werden, dass der jeweilige Bakterienstamm, der die Infektion verursachen, gezielt bekämpft werden kann. Breitbandantibiotika decken ein weites Spektrum an Erregern ab und wirken auf viele Bakterienstämme.

 

Zu den am verbreitetsten Arten von Antibiotika gehören:

Trimethoprim + Sulfonamid Antibiotika

Trimethoprim und Sulfonamid greifen in den Folsäure-Stoffwechsel von Bakterien ein und können so die Vermehrung der Krankheitserreger hemmen. Das Zusammenspiel der beiden antibiotischen Wirkstoffe ermöglicht ein weites Wirkspektrum und beugt Antibiotika-Resistenzen vor.

Beta-Lactam-Antibiotika

Zu dieser Gruppe zählen Präparate mit den Wirkstoffen Penicilline oder Cephalosporine. Sie werden gegen eine Vielzahl an Krankheiten eingesetzt, da sie auf viele unterschiedliche Bakterienstämme wirken und Bakterien abtöten. 

Makrolid-Antibiotika

Erythromycin, Azithromycin, Clarithromycin gehören in diese Gruppe. Sie wirken auf ein breites Spektrum an Erregern und werden vermehrt bei Infektionen des Genitalbereichs oder bei Atemwegerkrankungen eingesetzt. Die Wirkung entfaltet sich, indem das Bakterienwachstum gehemmt wird.

Tetrazykline

Zu den Tetrazyklinen zählen unter anderem Doxycyclin und Tetracyclin. Sie wirken als Breitbandantibiotika auf eine Vielzahl an Bakterien und hemmen die Vermehrung der Bakterien mit ihrer Wirkung auf die Eiweißproduktion.

Gyrasehemmer

Medikamente dieser Gruppe wirken auf die Gyrase Enzyme, die ausschließlich in Bakterien auftreten. Da Enzyme maßgeblich an der Vermehrung der Bakterien beteiligt sind, kann so das Wachstum eingeschränkt und die antibiotische Wirkung entfaltet werden.

Antibiotika und mögliche Nebenwirkungen

Die möglichen Nebenwirkungen bei Antibiotikaeinnahme können je nach Präparat unterschiedlich sein. Da Antibiotika nicht nur auf Bakterien der Infektionserreger wirken, sondern teilweise auch auf die nützliche Bakterienflora im Körper, können Nebenwirkungen auftreten.

  • Magen-Darm-Beschwerden: Eine der häufigsten Nebenwirkungen bei Antibiotika sind Beschwerden mit dem Magen-Darm-Trakt. Es kann zu Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen führen, wenn das Gleichgewicht der Darmflora aufgrund der Einnahme von Antibiotika irritiert wird.
  • Hautirritationen: Hautausschlag oder Juckreiz können ebenso als Nebenwirkungen von Antibiotika auftreten.
  • Pilzinfektionen: Wird Bakterienflora der Schleimhäute aus dem Gleichgewicht gebracht, können sich Pilzinfektionen wie Scheidenpilz leichter ausbreiten.
  • Kopfschmerzen: Wenn man ein Antibiotikum nicht gut verträgt, können Beschwerden des zentralen Nervensystems auftreten, was sich durch Kopfschmerzen, Schwindel oder Schlaflosigkeit äußern kann.
  • Allergische Reaktionen: Sehr selten treten bei Einnahme von Antibiotika allergische Reaktionen auf einen Wirkstoff wie z.B. Penicillin auf und können lebensbedrohlich sein.

Sollten nach Einnahme eines verschriebenen Antibiotikums Nebenwirkungen oder andere Beschwerden auftreten, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf.

Antibiotische Produkte von Rokitan: Lidaprim® & Rokiprim®

Unter den Pharmaprodukten von Rokitan sind neben den Vitamin-D-Präparaten Rokivit D3 und Rokivit D3 daily auch antibiotische Produkte zu finden. Die Antibiotika Rokiprim® und Lidaprim® mit einer Kombination aus Sulfametrol und Trimethoprim sind besonders für die Behandlung von Harnwegsinfekten, Infektionen des Magen-Darm- und Atemtrakts geeignet. Sie möchten mehr zu den Antibiotika erfahren? Bei weiterführenden Fragen stehen wir Ihnen gerne auch per Kontaktformular zur Verfügung.

Quellenhinweise 

Innsbrucker Infektionsbüchlein, Klinisches Handbuch für Infektionen, 3. Auflage, 2015

Rationaler Antibiotikaeinsatz im ambulanten Sektor / Robert Koch Institut 2019